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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 57

1891 - Leipzig : Voigtländer
57 meinen Jubel ihn allein ganz traurig. Ach," sprach er ernst, mein Vater wird mir nichts mehr zu erobern brig lassen." 2. Alexander und Diogenes. Doch hinterlie ihm Philipp den groen Plan eines Eroberungszuges gegen die Perser. Mit Begierde nahm Alexander, sobald er König geworden, des Vaters Gedanken aus und beeilte sich, ihn auszufhren. Indem er sich als Rcher der Griechen an den Persern ansah, lie er sich aus einer allgemeinen Versammlung derselben zu Korinth zu ihrem Oberbefehlshaber gegen die Perser ernennen. In Korinth lebte damals der sonderbare Philosoph Diogenes, der des Sokrates Mahnung, der Mensch solle sein Glck nicht im Besitze vergnglicher Gter suchen, so weit trieb, da er, nur mit einem Bettelsack versehen und mit einem groben Mantel bedeckt, in einer Tonne wohnte. Diesen Mann, dem kein Ding fr erstrebenswert galt, suchte der knigliche Jngling, dessen Streben aus Erlangung der Weltherrschaft gerichtet war, kennen zu lernen. Er fand ihn, sich an dem warmen Sonnenschein erquickend, vor seiner Tonne behaglich auf den Boden hingestreckt. Alexander freute sich seiner scharssinnigen, treffenden Reden und fragte ihn freundlich, ob er ihm eine Gunst erweisen knne. O ja," versetzte Diogenes, gehe mir doch ein wenig aus der Sonne!" Die Begleiter des Knigs wurden unwillig der solche Geringschtzung der dargebotenen Gnade. Alexander aber sprach: Beim Zeus, wre ich nicht Alexander, so mchte ich Diogenes sein." 3. Alexander und die Pythia. Auch zu dem Orakel in Delphi begab sich damals Alexander, um der den bevorstehenden Feldzug den Ausspruch des allwissenden Gottes einzuholen. Die Priesterin des Apollon weigerte sich, den Dreifu zu besteigen, weil gerade ein Unglckstag fei, an dem kein Orakel erteilt werden drfe. Aber der rasche Alexander fate sie bei der Hand und zog sie mit Gewalt zu dem Sitze hin. Da rief die erschreckte Prophetin: O Sohn, du bist unwiderstehlich." Mit diesem Spruche habe ich genug," sagte der König und ging von bannen. / 31. Die Eroberung des Perserreiches. 1. Alexanders Siege in Kleinasien. Zwei Jahre nach feiner Thronbesteigung, im Jahre 334 v. Chr., trat Alexander den Feld-zug gegen das persische Reich an, das damals unter der Herrschaft

2. Geschichte des Altertums - S. 69

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 13, 1. Die Götter Griechenlands. 69 Er war der Sohn des Königs Tantalus aus Phrygien, der einst im Übermute den Göttern, die ihn zu sich geladen, Nektar und Ambrosia entwendet hatte, um sie den Menschen zu bringen, und dafür fluchbeladen in die Unterwelt verstoßen wurde (§. 13, 1). Pelops warb bei dem König Otto maus von Elis um die Hand seiner Tochter Hippodlmiaund erhielt sie nebst der Königswürde dadurch, daß er den König beim Wettkampf im Wagenlenken durch List besiegte. Pelops dehnte seine Herrschaft über Olympia und Arkadien aus, gründete das argivische Reich und verlieh der ganzen Halbinsel in der Folge den Namen Peloponnes. Aber der Fluch, der auf Tantalus lastete, ging auch auf seine Nachkommen über. Die Söhne des Pelops, Atreus und Thyestes bekämpften sich aufs heftigste. Atreus wurde der Vater des Agamemnon und Menelaos, der Helden des trojanischen Krieges (§. 14, 6); des Thyestes Sohn Ägisthos stiftete in dem Hause des Agamemnon großes Unheil (§. 14, 7). §. 11 2)ie Migion, Mspieüß imrt Orakel tscr Sdedien. 1. Die Götter Griechenlands. Obwohl Griechenland in viele von einander unabhängige Staaten zerfiel, so blieben doch seine Bewohner im Mutterlande und in der Fremde durch gemeinsame Sprache, Sitte, Bildung, Religion und Nationalspiele eng mit einander verbunben. Wesen der Götter. Die Pelasger verehrten die Naturkräfte, welche mit ihrem Ackerbau in Beziehung stauben; durch die Hellenen würden diese Naturmächte zu freien geistigen und sittlichen Wesen erhoben. Diese Wesen haben nach bent Glauben der Griechen menschliche Gestalt und menschliche Bebürsnisse, sie genießen Göttertrank (Nektar) und Götterspeise (Ambrosia), sie besitzen alle Eigenschaften der Menschen, ihre Tugenben und Untugenden; aber alle Kräfte machen sich in stärkerem Grabe und erhöhter Wirkung bei ihnen geltenb. In unversiegbarer Jugenbkrast und Schönheit erfüllen die Götterwesen die ganze Welt; sie sirtb als unsterbliche Wesen dem Menschen nahe, greifen in die Gesetze der Natur und den Lauf des Menschenlebens ein, geben ihm Veranlassung zu segenbringender Anwendung seiner Kräfte und lohnen ein tugendhaft verbrachtes Dasein durch ein glückliches Fortleben der Seele nach dem Tode. Aber auch den Göttern sind in ihrem Thun und Lassen Schranken gesetzt; sie stehen alle wieder unter einer zwingenden höheren

3. Geschichte des Altertums - S. 12

1889 - Wiesbaden : Kunze
12 Erster Abschnitt. Pflanze, Stein gestalteten sich so dem Inder selbst zu Götterwesen; daher erschien ihm auch jede Verletzung eines Naturwesens als ein Frevel an der Gottheit. Den Mittelpunkt der Religion bildet die Lehre von der S e e l e n -Wanderung und Wiedergeburt. Die menschliche Seele ist nach dem Glauben der Inder zwar zur Seligkeit bestimmt, aber zur Strafe in den irdischen Leib gebannt. Sie würde gänzlich dem Verderben anheimfallen, wenn nicht von Zeit zu Zeit Vischnu aus Erden verkörpert (inkarniert) erschiene und dem ewigen Recht wieder Geltung verschaffte. Neun solcher Erscheinungen (Inkarnationen) sind schon vorüber, die zehnte wird noch erwartet. Durch Opfer, durch Waschungen im heiligen Wasser des Ganges, durch Wallfahrten, Kasteiungen, durch Gaben an die Priester, besonders aber durch fortwährende Richtung der Gedanken auf Brahma kann die Seele schon hienieden eine solche Läuterung erhalten, daß sie nach dem Tode unmittelbar zum Indra dringt; aber die Seele des Lasterhaften muß erst in langer Wanderung durch verschiedene Tier- und Pflanzenkörper für diesen Zustand vorbereitet werden; der Körper kehrt nach dem Tode zu den vier Elementen zurück. Die Tugend wird allein in rein äußerlicher Werkheiligkeit gesucht, und während der indische Glaube auf der einen Seite die ängstliche Scheu zeigt, auch das geringste Geschöpf zu verletzen, nährt er auf der anderen grenzenlose Lieblosigkeit gegen den Mitmenschen. Das Weib wird nur als Sklavin des Mannes betrachtet, jedoch findet die Selbstverbrennung der Frauen nach dem Tode der Männer nur noch unter großen Einschränkungen statt. 2. Staatswesen und Kultur. Staatseinrichtungen. Die Einrichtungen des Staates, welche mit der Religion auf das engste verbunden sind, beruhen auf den Gesetzbüchern des Manu, die in der Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. ihre jetzige Fassung erhalten haben und in 12 Bücher zerfallen. Sie stellen den König, der in der ältesten Zeit aus der Kaste der Priester hervorging, als Stellvertreter der Gottheit dar, geben dem Königtum unumschränkte Macht, führen eine streng geschiedene Kasteneinteilung durch und fordern von dem Volk Gehorsam und Unterwürfigkeit. Wie Manu als Enkel Brahmas betrachtet wird, so erscheint auch sein Gesetz als von Gott gegeben und somit jede Verletzung desselben als Sünde gegen Gott. Die wesentlichste Einrichtung, welche als von Gott geboten dargestellt

4. Geschichte des Altertums - S. 87

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 14, 3. Der thebanifche Sagenkreis. 87 auf und fühlte sich glücklich, bis ein Freund im Zorn ihm vorwarf, er fei nicht der Sohn des Königs sondern nur ein angenommenes Kind. Sein Stolz war gekränkt; er mochte diese Beschimpfung nicht länger ertragen und wandte sich deshalb an das Orakel zu Delphi. Dies gab ihm die Antwort, er solle die Heimat meiden, sonst werde er seinen Vater erschlagen und die eigene Mutter zur Gemahlin erhalten. Da Ödipus den Polybos und seine Gemahlin sür feine wirklichen Eltern hielt, so beschloß er, nach Korinth nicht mehr zurück zu gehen, und begab sich von Delphi nach Theben. Unterwegs kam er an eine Stelle, wo mehrere Pfade zusammenliefen und einen Kreuzweg bildeten. Hier begegnete ihm ein Wagen, worin ein angesehener Mann mit einem Herolde und drei Dienern saß. Ödipus konnte nicht wohl ausweichen, und da die Rosse ihn auf die Seite drängten, so schlug er den Wagenlenker mit seinem Stabe. Der Eigentümer des Wagens aber erwiderte diesen Angriff durch einen Peitschenhieb. Da stürmte Ödipus wütend auf die Gegner ein, tötete den Gebieter nebst seinen Gefährten und setzte dann seine Reise fort. Nur ein Diener konnte sich retten und brachte die traurige Botschaft nach Theben, König Laios sei von einem Räuber erschlagen worden. So hatte Ödipus, ohne es zu wissen, seinen eigenen Vater getötet. Die Sphinx. In Theben übernahm jetzt Kreon, der Bruder der Königin, die Regierung, als ein noch größeres Unglück über die Stadt hereinbrach. Hera, die Königin des Himmels, sandte aus Feindschaft gegen Theben ein Ungeheuer aus, um Land und Leute gräßlich zu plagen. Es war dies eine Sphinx, oben wie eine reizende Jungfrau, unten wie eine Löwin gestaltet und an den beiden Schultern mit gewaltigen Adlerflügeln ausgerüstet. Dies Ungetüm durchzog das Land und trug unter schrecklichen Tönen ein Rätsel vor, von dessen Deutung Leben und Tod abhing. Der Inhalt desselben war: „Was ist das für ein Wesen, es hat eine Stimme, wandelt morgens auf vier, mittags auf zwei und abends auf drei Füßen einher?" Dann erklärte die Sphinx, sie sei bereit, von dem Gipfel des Berges, wo sie ihren Sitz hatte, sich in den Abgrund hinabzustürzen, wenn jemand den dunkeln Sinn ihres Spruches deuten könne. So wartete sie, und diejenigen, welche das Rätsel zu lösen außer stände waren, verfielen den Klauen des Ungetüms. Unzählige Opfer waren bereits gefallen, und noch fehlte der Retter. In dieser Not ließ Kreon bekannt machen, daß die Königin gesonnen sei, dem ihre Hand und Krone zu geben, welcher die Sphinx vernichte. Auch Ödipus vernahm das Mißgeschick der Stadt und den Preis für die Rettung. Unverweilt begab sich der jugendliche Held zur Wohnstätte des Ungetüms, um eine Probe seines Scharfsinnes und seines persönlichen Mutes abzulegen. Kaum hatte er das verhängnisvolle Rätsel vernommen, so wußte er auch schon die Lösung und sprach: „Das redekundige Wesen ist der Mensch; am Morgen des Leben bewegt er sich auf vier Füßen, zur Mittagshöhe richtet er sich empor und wandelt auf zweien einher, und zur Zeit des Abends oder im Greisenalter benutzt er einen Stab als dritten Fuß." Bestürzt rollte das Ungetüm sofort vom Felsen und verschwand. Ödipus wird König in Theben. Unverzüglich erhob das jauchzende Volk seinen Retter auf den erledigten Thron, und die verwitwete

5. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 5

1907 - Leipzig : Voigtländer
2. Der Gottesglaube der alten Deutschen. 5 Da sah sie einst im Dunkel Verchta mit einer Rinderschar an sich vorber-ziehen; ein kleines Kind mit ganz durchntem hemdchen, einen Krug in den Hnden, schleppte sich mhsam hinter den brigen her. Traurig blieb es vor einem Zaune stehen, der welchen Berchta hinwegschritt und den die andern Kinder berkletterten, pltzlich erkannte die Mutter in dem zurckgebliebenen Kinde ihren verstorbenen Liebling; sie eilte hinzu und hob das Kind der den Zaun. Und als sie es in den Hrmert hielt, sagte das Kleine: Hch, wie marin ist Mutterarm! Hber meine nicht so sehr, Mutter; ich mu jede Trne, die du meinst, in meinen Krug sammeln. Cr roird mir zu voll und schrner. Sieh her, ich habe mir schon mein ganzes hemdchen beschttet." Da meinte die Mutter noch einmal recht herzlich, dann aber nicht mehr. Heben den hauptgottheiten mrben noch untergeordnete gttliche Wesen verehrt. So glaubte man an Schicksalssrauen (Hrnen), melche die Zukunft bestimmten, an Kampfjungfrauen (Walkren), die bert Verlauf der Schlachten leiteten, an Schmanenjungfrauen, die sich mit Hilfe von hembert aus Schmanenfebern in Schmne ver-manbeln und die Zukunft voraussagen konnten. Man glaubte an Riesen, die meist als Bemohner der Berge galten und stark und unbndig, zumeilen aber auch gutmtig sein sollten. In den Tiefen der (Erde matteten die geschickten, zumeilen aber tckischen Zmerge als Sammler, Bearbeiter und Hter edler Metalle und Steine. Im Wasser mohnten die gefhrlichen Hixen, die gern die Menschen zu sich hinab-lockten. In der Luft trieben die neckischen, manchmal auch boshaften (Elfen ihr Wesen. Im hause untersttzten die Heinz el- oder Wichtel mnnchen, belstigten die Kobolde die (Einmohner. So erkannten unsere vorfahren im brausenden Sturm und im stillen Wald, im Getmmel der Schlacht und im frieden des Hauses die mattende Gotteshand, und Spuren ihres Glaubens haben sich bis heute in allerlei Sitten, Sagen und Gebruchen erhalten. 2. Gottesdienst. Die Verehrungssttten der germanischen Götter maren Berge und Felsen, Wlder und Haine, Seen und Quellen. Tempel und Gtterbilder hatten sie anfangs nicht; die Götter erschienen ihnen zu erhaben, um in Gebuden von Menschenhand mohnen zu knnen ober in menschlicher Gestalt abgebilbet zu merben. Spter merben Tempel und (Btterbilber germanischer Völker ermhnt. Die Feste der Germanen knpften sich an den Wechsel der Jahreszeiten; als hchste Feste galten der Frhlingsanfang, die Sommer- und Idintersonnenmenbe. Feuer, Umzge, Spiele, pfer und (Belage bienten zu ihrer Verherrlichung. Die Opfer bestauben aus Frchten, Trankspenben, Tieren, befonbers

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 20

1906 - Leipzig : Hirt
Geschichte der Griechen und der Mazedoner. 20 Und glaubt er fliehend zu entspringen, Geflgelt sind wir da, die Schlingen Ihm werfend um den flchtigen Fu, ?a er zu Boden fallen mu. So jagen wir ihn ohn' Ermatten, vershnen kann uns keine Reu', Ihn fort und fort bis zu den Schatten Und geben ihn auch dort nicht frei! Fehler der Götter. Die Griechen dichteten ihren Gottheiten dieselben Fehler und Schwchen cm, die die Menschen haben, so vor allem Rch-sucht und Neid. Deshalb lt Schiller den König Amasis sagen: Mir grauet vor der Götter Neide!" Auch mitleidlos sind die Götter, wie der-selbe Dichter die Gttin Demeter klagen lt: )n des Bimtnels fel'gen Bhen Rhret sie nicht fremder Schmerz. Glaubenslehre. Den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele und an eine Belohnung oder Bestrafung nach dem Tode haben die Griechen bewahrt. Dies geht aus folgenden Sagen hervor: Nach dem Tode gelangt die Seele in die Unterwelt. An deren Psorte liegt der dreikpfige Hund Cerberus. Die Seelen der Abgestorbenen, die Manen oder Schatten genannt werden, fhrt Charon der den dunkeln Flu Styx, der sich neunmal um die Unterwelt windet. Dann kommen sie vor die drei Richter der Unterwelt, die sie .entweder dem Elysium, dem Orte der Seligen, oder dem Tartarus, dem Orte der Verworfenen, zu-weisen. Das Elysium ist von der Lethe, dem Strome der Vergessen-heit, umflossen. Aus ihm trinken die Seelen der Gerechten und ver-gessen dadurch alles Leid, das sie auf der Welt erlitten haben. Den Tartarus durchflieen drei Strme, cheron, der Jammerstrom, Ko-kytos, der Klagestrom, und Pyriphlegethon, der Feuerstrom. Die Strafen des Tartarus dauern ewig. Die Danaideu, die ihre Gatten ermordeten, mssen hier unablssig Wasser in ein bodenloses Fa schpfen Sisyphos, der die Plne der Götter verriet, wlzt einen uu-qeheueru Stein einen Berg hinauf; sobald er oben angelangt ist, rollt der Stein sofort wieder in die Tiefe, und die vergebliche, mhevolle Arbeit beginnt von neuem. Tntalus, der die Geheimnisse der Götter den Menschen ausplauderte, wird von Durst und Hunger und Todesfurcht ge-peinigt. Das reinste Wasser umfliet ihn, aber es entflieht, sobald er trinken will; das schnste Obst hngt der seinem Haupte, aber sobald der Hungernde danach greift, wird es in die Hhe entrckt. Ein schwerer Felsblock hngt der ihm und droht, ihn jeden Augenblick zu zerschmettern. Gottesdienst. Ursprnglich hatten die Griechen keine Tempel, sie verehrten die Götter unter Bumen, an Quellen, in Hhlen und auf Bergen Dort stellten sie die Gtterbilder auf und opferten vor ihnen. Spter baute man Tempel und Altre. Die ersten Tempel waren klem; denn in ihnen versammelte sich nicht die andchtige Menge zum Gebet, wie in unsern Kirchen, sondern sie waren nur Opfersttten Vor dem Gtterbilde stand der Altar, auf den die Opfergaben niedergelegt wurden.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 33

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 33 — Gott zu befragen. Dieser Antwort schenkte man festen Glauben. Die Weissagungen schienen in der Tat immer in Erfüllung zu gehen, weil die Priesterin sie klüglich in Dunkel hüllte, so daß man sie verschieden deuten konnte. Wir haben einen solchen zweideutigen Ausspruch schon in der Geschichte des Königs Krösus kennen gelernt. 5. Die griechischen Staaten und die ältesten Helden. Waren auch die Griechen ein Volk mit gemeinsamer Sprache und Religion, so bildete Griechenland doch nie einen einzigen Staat. Vielmehr entstanden in den vielen Landschaften, in die es zerfiel, besondere selbständige Staaten. Diese waren klein; sie beschränkten sich auf die Hauptstadt der Landschaft und das umliegende Gebiet. Unter ihnen waren die bedeutendsten Athen und Theben im mittleren Griechenland, Sparta und das handeltreibende Korinth auf der südlichen Halbinsel, die Peloponnes genannt wurde. In allen diesen Staaten herrschten in der ältesten Zeit Könige, die aus berühmten Geschlechtern stammten, und von denen die Sage merkwürdige Heldentaten meldet. Sie erzählt, wie diese Helden oder Heroen gegeneinander kämpften, wie sie Ungeheuer bezwangen, Frevler und Räuber vertilgten, Städte eroberten und zerstörten und Kriegszüge nach fernen Ländern unternahmen. Der gewaltigste dieser alten Heroen war Herkules. Unter den großen Unternehmungen aber, an denen sich viele Helden beteiligten, ist keine berühmter und in Sagen und Liedern mehr gefeiert worden, als der trojanische Krieg. \7. Herkules. 1. Des Helden Jugendzeit. Herkules war ein Sohn des Z e n s; seine Mutter war die Königin Alk mene in Theben. Die Göttin Hera aber war der Alkmene feind und wollte ihr den Sohn töten. Daher schickte sie, als Herkules noch in der Wiege lag, zwei furchtbare giftige Schlangen aus; die schlichen durch die offene Tür in des Knaben Schlafgemach, ringelten sich an der Wiege empor und fingen an, ihm den Hals zu umschlingen. Da offenbarte sich zuerst seine Götterkraft. Er packte mit jeder Hand eine Schlange am Genick und erstickte beide mit einem einzigen Druck. Alle staunten, als die Wundertat bekannt wurde, und ein berühmter Seher weissagte, der Knabe sei von den Göttern zu großen Dingen ausersehen und werde sich dereinst vor allen Helden hervortun. Daher wurde er frühzeitig von den trefflichsten Meistern in allerlei Leibes - und Kriegsübungen, im Ringen und Faustkampf, im Wagenlenken, Speerwerfen und Bogen- Andrä Erzählungen aus der Weltgeschichte. I. q

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 671

1877 - Leipzig : Teubner
Lupiae — Lupiae, Aovjttai, ©tat)t ©alabnctis zwischen Brundisium und Hydruntnm, das heut. Secce, deren Hasen sich in dem jetzigen Hafen St. C.i-lalbo findet. Strab. 6, 262. Luppia, Lupia, ö Aovnlug, die heut. Lippe, schiffbarer rechter Nebenfluß des Rhenus in Germanien, den Römern in seinem ganzen Lause bekannt. Tac. ann. 1, 60. 2, 7. hist. 5, 22. Strab. 7, 291. — Einen nicht unbedeutenden Ort dieses Namens nennt Ptolemaios zwischen Weser und Elbe. Lupus, mit vollem Namen P. Rutil ins Lupus, römischer Rhetor und Zeitgenosse des Seneca, verfaßte ein Werk Schemata lexeos in 2 Büchern, eine verkürzte Bearbeitung eines Werkes von Gorgias (um 44 v. C.) über die Redefiguren, wol nicht vollständig erhalten, doch werthvoll durch die Übersetzung zahlreicher Beispiele ans griechischen, z. Th. verlornen Rednern. Ausgg. von Ruhnkeu (1768; wiederholt von Frol-scher, 1831), Jacob (1837); bester Text in Halms lihetores latini minores (1863). Lnriiis, M. Lu r. A grippa, wnrde 40 v. C. als Statthalter Sardiniens gegen den Sextns Pompejns geschickt, aber von dessen Flottensüyrer Menodoros geschlagen. Er befehligte anch in der Schlacht bei Actinm den rechten Flügel von Octa-vians Flotte. Veil. Fat. 2, 83. Dio Cass. 48, 30. Liisitania f. Hispania. Lustratio. Die Reinigungen und Sühnungen, xaftctq/Aoi, ayviofioi, [lao/xoi, Tfiurai, piacula, piamenta, cerimoniac, lustrationes, waren bei den Griechen und Römern ein wichtiger Theil des religiösen Cultus. Sie beruhten aus dem Bewußtsein der Schuld und inneren Unreinigkeit und auf der Ueberzeugung, daß der Mensch mir bei innerer Reinheit sich mit den Göttern in Berkehr setzen dürfe. Die äußere Reinheit ist ein Symbol der inneren. Wenn mau daher den Göttern nahte, war erste und nothwendigste Bedingung Reinheit; daher wusch man sich, bevor man ein Gebet ober Gelübde ober ein Opfer verrichtete, wenn man in ein Heiligthnm eintrat. Hom. Od. 2, 261. 12, 336. 4, 759. Ii. 1, 449. Sopli. 0. C. 460. Eur. Ion 94 ff. Am Eingänge der Tempel stauben bahei- Gesäße mit Sprengwasser (tieql^qccvt/iqlcc). Wo möglich bebiente man sich des fließenden oder des Meerwaffers, das man anch durch mit Salz gemifchtes heißes Wasser zu ersetzen suchte. Eur. El. 799. Iph. T. 1161. Verg. A. 2, 719. 4, 635. Theocr. 24, 94. Bei der Besprengung bediente man sich ost eines Zweiges, besonders des Oel-zweiges, des Lorbeers; außerdem schrieb man eine reinigende Kraft dem Rosmarin, Wachholder, der Myrte n. a. zu. Solches Holzwerk wurde auch zur Räucherung benutzt; denn neben dem Wasser galt das Feuer, wobei mich der Schwefel seine Rolle spielte, für ein Hauptmittel der Reinigung. Uv. fast. 4, 739 ff. Die bisher erwähnten Reinigungen beruhten blos auf dem Glauben an den Gegensatz des unreinen profanen Lebens gegen das heilige; es gab aber auch besondere verunreinigende Veranlassungen, welche von dem Verkehr mit den Göttern ausschlössen und eine besondere" Reinigung nöthig machten. Hieher gehört Blutvergießen, Wochenbett, Berührung mit Todten und Begräbnisse. Hom. Od. 10, 481 ff. Verg. A. 6, 229. Vor der Thüre - Lustratio. " < 1 eines Tranerhanses stand ein Gefäß mit Wasser, worin jeder Ausgehende sich reinigen mußte, und nach dem Begrübiiiß wurde mit allen Angehörigen noch eine besondere Reinigung vorgenommen. Ost mußten ganze Städte, Völker, Heere, wenn sie wegen eines Vergehend der Gesammtheit oder eines Einzelnen unter ihnen von den Göttern mit Seuchen und Landplagen heimgesucht wurden, entmündigt imb gereinigt werden. Hieher gehört die Reinigung Athens durch Epimenides nach dem kylonischen Ausstande, und in der Ilias (1, 313.) die Waschung des Heeres nach dem Vorgehen des Agamemnon gegen Apollon. Damit hängt auch zusammen die in Athen vor jeder Volksversammlung vorgenommene Lustration durch ein Opfer von kleinen Schweinen, mit deren Blut die Sitze besprengt wurden, und durch Räucherung. Jeder Mord, der absichtliche wie der unabsichtliche, bedurfte der Reinigung. Dabei ist aber bei den Griechen eine doppelte Art der Gebräuche zu unterscheiden, die hilastischeu oder Sühngebräiiche, und die kathartischen oder Reinignngsgebrünche. Durch die Sühnung wurde die Seele des Ermor beten, der jetzt ein nttterirbischer Dämon ist, und zugleich die djthonischeu Mächte überhaupt (#foi Tqottulol , kvolol, ’Xci&Clqßlol wie bet Ulltfl - irbische Zeus cpv&og, Kccd-dgcios) ver söhnt. Der Mörber muß die Schnlb des Blules und den Zorn des Erschlagenen und der Unter-irbischen eigentlich durch sein Leben büßen; statt dessen aber tritt ein Sühnopfer ein, indem vorzugsweise ein Widder zur Bezeichnung der Hingabe des eigenen Lebens geschlachtet wird. Eine andere Buße war von uralter Zeit her die eigene Hingabe des Mörders zur Knechtschaft (Herakles, Apollon, Kadmos), welche dann mit Geld abge kauft werden konnte. Diefe Abfindung mit den Verwandten des Erschlagenen durch den geflüchteten Mörder, indem er ein Wehrgeld (noivrj) zahlt, ist bei Homer der einzige Gebrauch (Ii. 9, 632. 18, 498.); Sühnopfer und Reinigung tont men bei ihm in solchen Fällen nicht vor. Die Reinigung des Mörders, wodurch er dem ge wohnlichen Verkehr mit Göttern und Menschen wiedergegeben wird, der kathartische Gebrauch, bestand besonders in dem Schlachten eines jungen Schweines, dessen ans der Wunde fließendes Blut über die Hände des Mörders hinfpritzte. — Eine besondere Rolle spielten die Reinigungen bei den Mysterien. Diese mystischen na&a^fioi und rflsrai wurden besonders ans Orpheus als ihren Urheber zurückgeführt, deswegen, weil die Secte der s. g. Orphiker, welche einen großen Einfluß auf die Mysterien übte, viele derartige Eeremonieeu aus fremdländischen Culten aufgebracht hatte. Sie gebrauchten ihre Reinignngsceremonieen auch als Mittet der Heilung, der Weissagung und Zauberei und dienten überhaupt durch allerlei Gaukelwerke vielfach dem Aberglauben. — Bei manchen römv scheu Festen, wie den Lupercalia, Ambaivalia, Cerealia, bildeten die Lnstrationen eine Haupt-seite der Feier. Eine lustratio libevorum wurde mit neugeborenen Mädchen am achten, mit Knaben am neunten Tage nach der Geburt vorgenommen, um sie gegen Verzauberung zu schützen, inbent matt sie durch das Hans an bett Hausaltar und selbst durch Tempel trug. Diese Tage hießen lustrici (lies. Zn bett öffentlichen Lnstrationen

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 275

1877 - Leipzig : Teubner
Daimon — mußte deshalb aus Atheu fliehen. Er ging nach Kreta zu dem König Minos, dem er bei Knosos das Labyrinth, ein überirdisches Gebäude mit vielen Jrrgängen, als Wohnung des Minotauros erbaute. Außer mehreren anderen Kunstwerken schuf er hier auch einen Tanzplatz für des Minos Tochter Ariadne, welchen Hephaistos ans dem Schilde des Achilleus nachbildete (Ii. 18, 590.). Da Daidalos der Ariadne den Faden gab, mit welchem sich Thesens in den Jrrgängen des Labyrinths zurecht fand, so wurde er von Minos nebst seinem Sohne Ikaros in das Labyrinth eingeschlossen; aber Daidalos bestach die Wachter und entfloh mit seinem Sohne auf Flügeln, die er kunstvoll aus Federn zusammengesetzt hatte, übers Meer. Bei dem Fluge erhob sich Ikaros allzuhoch, so daß die Wärme der nahen Sonne das Wachs, welches die Federn zusammenhielt, schmelzte und er in das Meer (das Jkarische) stürzte und ertrank. Ov. met. 8, 183 ff. Sein Leichnam trieb an eine Insel in der Nähe von Samos (Jkaria), wo er bestattet ward. Daidalos kam nach Cnmü in Uuteritalieu, wo er dem Apollon (Cumäns) einen Tempel erbaute. Verg. A. 6, 14 ff. Pragmatifirende Erklärer erzählen, Daidalos (oder anch Ikaros) hätte die Segel erfunden und sei mittelst derselben der Herrschaft und den Verfolgungen des Minos über das Meer entflohen. Von Cnmä kam Daidalos nach Ka-mlkos in Sicilien zu dem König Kokalos; Minos, der ihm nachgeeilt war, forderte ihn von Kokalos zurück, aber die Töchter des Kokalos, die den Daidalos wegen seiner Kunst lieb gewonnen hatten, tödteten Minos. Auch nach Sardinien soll Daidalos gekommen sein. Er starb aus Sicilien. Nach anderer Sage ging D. mit Theseus von Kreta nach Athen zurück. Daidalos war der mythische Ahnherr des Daidalidengeschlechtes zu Athen, zu welchem auch Sokrates gehörte, und war der mythische Repräsentant der attischen und der kretischen Kunst. Vgl. Bildhauer, 1. Daimon, dal^icov, Daemon. Bei Homer Heißt der Gott fttog oder «Wftcav, ohne daß durch beide Wörter verschiedenartige Wesen bezeichnet werden, ©sog bedeutet beit Gott für sich in seiner seligen Ruhe und Abgeschiedenheit von der Menschenwelt, Sul^cov in Bezug auf den Menschen, insofern er aus das Schicksal wohlthätig oder verderblich, gütig und fördernd oder schreckend einwirkt. Später aber entstand eine besondere Mittelelasse von göttlichen Wesen, die man Daimonen nannte. So sagt Hesiod (op. et dd. 122.), daß die Menschen des goldenen Geschlechts nach ihrem irdischen Leben Daimonen geworden seien, gute überirdische Wesen, Hüter der Menschen, welche, unsichtbar überall auf Erden umherschwebend, die Obhut haben über Recht und Unrecht und Reichthum gewähren. Doch Hält man diese Stelle des Hesiod für später eingescho-beu, da der Daimonenglaube nicht so hoch hinaufreiche. Die Philosophen haben die Lehre von den Daimonen erst recht ausgebildet; seitdem man begonnen hatte, auch die Heroen als höhere Wesen zu verehren, stellte man in die Mitte zwischen Götter und Heroen die Daimonen, welche, während die Götter immer mehr von einer Vermischung mit der Welt sich zurückzogen, in die entstehende Kluft zwischen Götter und Menschen Dalmatia. 275 eintraten, als Mittelwesen, die den Menschen nahe standen, empfinduugs- und leidensfähig waren wie diese und in ihre Schicksale thätig ein-griffen. Nach Platon bringen sie, den christlichen Engeln ähnlich, die Befehle und Gaben der Götter zur Erde nieder und tragen die Bitten und Gebete der Menschen zu den Göttern hinaus. Von den Philosophen (die Nenplatoniker des ersten christlichen Jahrhunderts haben die Daimoneiilehre besonders ausgebildet) gingen diese Vorstellungen auch in den Volksglauben über, wo sie dann in dem Culte der Heroen und dem Todtendienste die weitere Nahrung fanben. Die unsichtbar den Menschen umschwebenben Daimonen, welche Glück und Unglück bringen, theilte man nach diesem Unterschiede in gute und böse Daimonen, in Schutzgeister und Plagegeister (ccxügtoqes) , für einzelne und ganze Geschlechter, für Städte und Länder. Durch Sokrates und die platonische Schule kam der Glaube auf, daß jedem Einzelnen ein Daimou zugegeben sei, der ihn von seiner Geburt an schütze und moralisch leite, und wie man schon die Daimonen in gute und böse getheilt hatte, so gesellte man mit der Zeit jedem Einzelnen einen guten und einen bösen Daimon zu. Bei den Römern sinb die dii Indigetes, wie Romnlns, Aeueas, Saturns, sowie die Genii ähnliche Wesen. Die Juben und Christen haben später alle heibnifchen Götter für Daimonen erklärt, und zwar für böse Daimonen, Teufel. Daktylen, idaeiscbe Daktylen, ’Iscclol dükzvx öl, uralte phrygische Dämonen am Iba, denen die Auffindung und erste Bearbeitung des Eisens zugeschrieben ward. Der Begriff von Dämonen künstlicher Metallarbeit dehnte sich allmählich so aus, daß sie für Künstler überhaupt und so gar für magische Zauberer angesehen wurden. Als phrygische Dämonen kamen sie in Verbindung mit Rhea-Kybele, deren kunstfertige Diener sie waren, und wurden in Folye davon mit den Knreten und Korybanten zusammengestellt; auch mit den samo-thrakischen Kabiren und den Telchinen wurden sie verwechselt. Ihren Namen dä-Azvxoi erhielten sie von ihrer Kunstfertigkeit; er bezeichnet Finger, Knnftfinger; Cicero (n. d. 3, 16.) übersetzt ihn mit Digiti. Der phrygifchen Daktylen werden 3 genannt: Kelmis (Schmelzer, von y.rjxsco, schmelzen), Damnamenens (Hammer, von da-{Lvctco, bändigen), Afnton (Ambos). Man versetzte sie auch mit dem Dienste der Rhea-Kybele an den Iba in Kreta; hier waren ihrer 5 an der Zahl, nebst dem idaiischen Herakles. Auch nahm man deren 10 (5 männliche und 5 weibliche), 52, 100 an, vielleicht nach der Zahl der Städte Kreta's. Daktyliotheka, ein schön gearbeitetes Kästchen zum Aufbewahren der Ringe. — Vgl. auch Gemma. Dalmatia (Delmatia), duxfiuxicc (zltx^azca), ein Theil des alten Jllyricums, ungefähr dem jetzigen Dalmatien entsprechend, bildete einen schmalen Küstenstrich vom nördlichsten Winkel des adriatischen Meeres und vom Muß Titos bis au die Grenze vou Epeiros. Die Hauptstadt Hieß Del-minium (dtxfilvlov oder däxfj,tov)- unter andern Städten, im Ganzen 10, ragten Salona (d. jetzige Spalatro) und Scodra, die Hauptstadt des Gen-tius, hervor. Die bebischen Gebirge durchzogen 18*

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 243

1877 - Leipzig : Teubner
Chrysogonus — Cilnius. ker Arkesilaos und Lakydes, nach Kleanthes' Tode dessen Nachfolger auf dem Lehrstuhle der Stoa. Ausgezeichnet durch Scharfsinn und dialektische Gewandtheit, wurde er bald die Stütze der Stoa, so daß von ihm gesagt werden konnte: bl firt y«p ijv Xqvaitcnog, ovv. ccv r)v 2jzocc. Seine Prodnc-tivität war außerordentlich; mau legte ihm 705 Schriften bei. Diog.laert. 7, 7, 180. Er wandte sich mehr der praktischen Seite und der Ethik zu, bekämpfte die vorwaltend theoretische Richtung der Peripatetiker und legte den Grund zu einer naturgemäßen Rechtslehre. Auch verfaßte er Commentare zu Homer, Hesiod und Pindar. Monogr. v. C. Petersen (Alt. 1827) und Baguet (Löwen 1822). — 3) eilt gebildeter libertus des Cieero, der ihn seinem Sohne Marcus zugesellte. Als er letzteren heimlich verließ und sich noch anderer Vergehen schuldig gemacht hatte, erklärte Cicero die Frei- ' lassung für ungültig. Cie. adatt.l, 2, 8. 5, 3. Chrysogonus) Xqvooyovog, trug als freigelassener Sclave des Sulla die Vornamen C. Cornelius und genoß bei dem Dictator ein Vertrauen, das ihn mit feinem Einflüsse den schändlichsten Mißbrauch treiben ließ. So lernen wir ihn in falscher Anklage und verruchter Intrigue durch die Rede Cieero's für den Roscius von Ameria kennen. Vgl. Ofenbrüggen, Einl. zu f. Ausg. von Cic. Bose. Am. S. 67. Chrysopölis, Xqvgonohg, fester Ort in Bithy-nieu ambosporos, Constantinopel gegenüber, j. Sku-tari, der gewöhnliche Ueberfahrtsort zwischen Asien und Europa. Xen. An. 6, 3, 16. Strab. 12,563. Clirysostöinos f. Dio, 1. Clirysothemis f. Agamemnon. Clitliönios, X&ovlog, 1) der Unterirdische, Beiname unterirdischer Götter (s. Religion, 4.), wie des Hades, Hermes, der Demeter, Persephone, auch des Dionysos; os X&6vloi, die Unterirdischen, die Schatteu. — 2) der Erdgeborene; so Heißt einer der 5 Sparten, welche am Leben blieben, f. Kadmos, 1. — 3) der Einheimische, %&6vloi &8ol, Landesgötter. Xvtqol s. Dionysos, 8. Cicer, die Kichererbse, ein sehr gewöhnliches und Wohlseiles Nahrungsmittel der älteren Römer, welches sie sogar gekocht aus den Straßen taufen konnten Ciccreius, Gaius, ehemaliger Schreiber des P. Cornelius Scipio, trat im Wettkampfe mit dessen Sohne L. Scipio bei der Bewerbung um die Prätur freiwillig zurüd (174), wurde aber Prätor 173, besiegte die Corseu, verwaltete dann die ihm übertragene Provinz Sardinien und triumphirte nach seiner Rüdkehr nach Rom ohne Genehmigung des Senats. Liv. 42, 7. 21. Mehrere Male übernahm er in der Folge Gesandtschaften nach Jllyrien an den König Gentius. Das. 42, 26. 45, 17. Cicero s. Tullii. Cilnius, C. Cilnius Mäcenas (der Gentil-name Cilnius bei Tac. ann. 6, 11.), stammte aus einem sehr alten Lucurnonengeschlechte der etruri-sd)en Stadt Arretium, welches zum Theil königliche Gewalt gehabt hatte. Hör. od. 1,1,1. 3, 29,1. Sat. 1, 6, 1. Prop. 3, 9, 1. Frühzeitig, vielleicht bald nach Gründung der Republik, war es nach Rom übergestebeit, ohne Weber im Kriege noch im Friebeu sich auszuzeichnen, währeub Anbere meinen, erst Mäcenas (vielleicht von der Familie seiner 243 Mutter so zubenauut) sei nach Rom gewandert. Sein Geburtstag war der 13. April, Hör. od. 4, 11, 14—20. Das Geburtsjahr und auch der Geburtsort lassen sich nicht bestimmen, boch fällt seine Geburt wahrscheinlid) zwischen die Jahre.74 — 64 v. C. Cr gehörte dem Ritterstande an durch seine Geburt. Erst in der Zeit, als Oetavian nicht ohne Aussicht aus Erfolg um die Herrschaft rang, tritt Mäcenas hervor als einer der vertrautesten Freunde desselben und war diesem bei der Erlangung des Pnncipats im Kriege und im Frieden der getreueste Rathgeber und Beistand, Als solcher war er nicht nur daheim in Rom und Italien thätig, besonders wenn Oetavian undagrippa aus den Feldzügen und im Lager beschäftigt waren, sondern er begleitete den Oetavian and) ins Feld, wennschon nicht als Mitkämpfer. Prop. 2, 1. 25—31. Hör. epod. 1, 1—4. Dies enge Verhältniß zum Oetavian hatte außer in den übrigen ausgezeichneten Eigenschaften des Mäcenas besonders darin seinen Gruub, daß dieser nach seinem poli-tischeu Standpunkt ein entschiedener Anhänger des nmtmrdjischen Princips war und in Oetavian beit Mann erkannte, welcher für die Uebernahme des Pnncipats der tüchtigste und würdigste sei. Als beiher Oetavian nach beut Tode der Kteopatra nach Rom zurückkehrte und mit Agrippa und Mäcenas über die Beibehaltung der Alleinherrschaft sich berieth, suchte Mäcenas ihn von der Nothwendigkeit derselben zu überzeugen {Dio Cass. 52, 41; die das. 50, 14—40. dem Mäcenas in den Mund gelegte Rede hat er schwerlich gehalten). Schon 43 v. C. war er im nmtiuenstsdjen Kriege Begleiter des Oetavian. In Folge eines Auftrags vermittelte er die Verheirathuug Oetavians mit der Seribonia, der ©djwester des L. Seribonius Libo, im I. 40. App. b. c. 5, 53. Dieser war Schwiegervater des Sextus Pompejus, welcher damals von ©icilieu aus mit seiner Seemacht die Küsten Italiens bedrohte, und Oetavian hoffte, durch diese Ehe denselben enger an sich zu knüpfen. Dio Cass. 48, 16. App. b. c. 5, 53. In demselben Jahre erfolgte auf Vermittlung des M. Coecejns Nerva der Abschluß des brundifinischen Friedens zwischen Oetavian und Antonius durch Mäcenas und Asi-nius Pollio. App.b.c. 5, 60 — 93. Veil. Pat. 2,76. Da Fulvia, die Gemahlin des Antonius, kurz vorher gestorben war, so riethen Mäcenas und die übrigen Unterhändler dem Oetavian, seine Schwester Octavia mit dem Antonius zu vermählen, welche Ehe auch zu Stande kam. Pint. Ant. 31. App. b. c. 5, 64. Im I. 38 schickte Oetavian den Mäcenas zu Antonius, mit diesen zur Theilnahme an dem Kriege gegen Sextus Pompejus zu bewegen, und nicht vergebens. App. b.c. 5, 94. Antonius kaut mit Hülfstrnppen nach Tarent, und hier kam ] im I. 37 durch des Mäcenas Milwirkung das tarentinifche Bündniß zwischen Antonius und Oc-tavian zu Stande (App. b. c. 5, 93 ff.), unter Vermittlung der Octavia. Plut. Ant. 35. In Verbindung mit diesem Ereigniß steht wahrscheinlich die Reise des Mäcenas nach Brundisium, auf welcher Horaz und andere Dichter denselben begleiteten. Hör. sät. 1, 5. Während des statischen Krieges wurde dem Mäcenas die Obhut über Rom und Italien übertragen im I. 36. Dio Cass. 49, 16. App. b. c. 5, 99. 112. Tac. ann. 6, 11. In dieser Stellung vertrat Mäcenas das Reichsoberhaupt 16*
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